Foto von Fabian Hanne
Systematik:
Stamm: Chordata (Chordatiere)
Klasse: Reptilia (Reptilien)
Ordnung: Squamata (Schuppenkriechtiere)
Familie: Geckonidae (Geckos)
Gattung: Phelsuma (Taggeckos)
Art: Phelsuma madagascariensis madagascariensis (Madagaskar Taggecko - kleine Inselform)
Foto von Fabian Hanne
Herkunft: Madagaskar (alle Tiere stammen aus privater Zucht)
Verbreitung: Die kleine Inselform des Madagaskar Taggeckos lebt endemisch auf der Insel Saint Marie (Nosy Bora) nordöstlich von Madagaskar.
Lebensraum: Wald- und Küstennähe, als Kulturfolger oft auch in Hütten und Gebäuden anzutreffen.
Temperatur: 25 - 35 Grad / Luftfeuchte: 65 - 75 %
Aktivitätszeit: tagaktiv
Nahrung: Grillen, Heimchen, Heuschrecken, Würmer, Maden ... und Obstbrei. Wasser trinken sie aus der Schale oder von den Tropfen des zweimal täglich versprühten Wassers.
Einrichtung:
Boden: Die Tiere halten sich nur sehr selten am Boden auf. Dennoch ist bei der Wahl des Bodengrunds zu beachten, dass dieser nicht zu leicht mit Futtertieren zusammen verschlungen werden kann. Meine Terrarien haben ein Gemisch aus Rindenmulch, Kokoshumus, Moos und Walderde ... Einige Leute stellen einfach nur Pflanzen samt Topf und Untertopf ins Terrarium und sparen sich den Bodengrund gänzlich. Das ist einfach und auch leicht sauber zu halten.
Vorteile eines Untergrunds:
1) Es sieht natürlicher und schöner aus.
2) Luftfeuchtigkeit wird besser gehalten
3) Kot und andere Verunreinigungen, können durch eine Bodenpolizei (im Boden enthaltende Asseln, Würmer usw.) ganz unkompliziert für Hygiene und Ordnung sorgen.
Nachteile:
1) Aufnahme von Substrat mit Futtertieren zusammen
2) Schimmelbildung und sonstige Verunreinigung kann bei unzureichender Bioaktivität (Bodenpolizei) Keime, Bakterien, Pilze und sonstig Schädlinge begünstigen.
3) Je höher das eingefüllte Substrat ist, desto niedriger ist das Terrarium, für unser Reptil.
Klettergelegenheiten: Bambusröhren (senkrecht, schräg, waagerecht), Korkäste und Röhren (wichtig für die Häutung), andere Äste
Bepflanzung: echte Pflanzen und Kunstpflanzen.
Sonstiges: ein Näpfe für Wasser, Kalk, Futtertiere, Fruchtbrei
Beleuchtung: Das Thema Beleuchtung ist hoch komplex. Es gibt Webseiten, die sich sehr intensiv oder gar ausschließlich damit auseinander setzen:
https://www.reptilientierarzt.de/beleuchtung.php#
Generell brauchen die Tiere UV-B und UV-A Röhren sowie Heizstrahler und LED Lampen (eher für die Pflanzen). Da Taggeckos Licht nicht in der gleichen Wellenlänge wahrnehmen wie wir Menschen, ist ein für uns schön ausgeleuchtetes Terrarium unter Umständen wertlos für den Gecko und führt zu Mangelerscheinungen.
Ich beleuchte meine Terrarien mit folgenden Lampen:
UVB-RöhreArcadia Pro T5 UVB Kit, 85cm/39W (2x)
UVA-LED 2 - Leiste sichtbares Licht, Sunstrip II 35 Reptile 75cm
LED 1 - LeisteArcadia Jungle Dawn LED 87cm/51W
UV- Wärmespot Bright Sun Flood 35 W
Die Beleuchtungszeit dauert, je nach Jahreszeit, zwischen 10 und 14 Stunden, wobei die Lampen, von Zeitschaltuhren versetzt, geschaltet werden, so dass das Licht nicht schlagartig an und aus geht.
An sehr heißen Sommertagen schalte ich gelegentlich die Wärmestrahler aus.
Schutzstatus: WA II Meldepflicht
Verhalten: Im Terrarium, sind einmal eingewöhnte Tiere, recht zeigefreudig und werden mit etwas Geduld sogar zutraulich. Das allerdings hängst von unterschiedlichen Faktoren ab:- Standort des Terrariums in der Wohnung- Präsenz der Pflegerin / des Pflegers- Art der Fütterung: Jagen lassen oder per Pinzette füttern ...Beim Hantieren im Terrarium, sind äußerst langsame Bewegungen sehr hilfreich, um ein Vertrauen aufzubauen. Nicht zuletzt aber, haben die Tiere auch einen eigenen Charakter. Manche Tiere gewöhnen sich einfach nie an ihre PflegerInnen.Ähnlich wie der Große Madagaskar Taggecko (Phelsuma madagascariensis grandis), ist auch die kleine Inselform i.d.R. Einzelgänger. Die Paarhaltung funktioniert meistens leider nur vorübergehend, auch wenn einige Leute davon berichten, dass sie Ihre Tiere seit langer Zeit zusammen halten. Bei meinem Zuchtpaar war es ähnlich. Doch nach einer heftigen Beißattacke durch das Männchen, setze ich die Tiere nur noch zur Paarung zusammen und dann möglichst schnell wieder auseinander. Wer also mit den Gedanken spielt zwei Madagaskar Taggeckos (egal welcher Art oder Unterart) zu pflegen, sollte auf jeden Fall ein zweites Terrarium (mit kompletter Einrichtung, Beleuchtung usw.) zur Verfügung haben!
Zucht: Phelsumen legen in der Regel Doppelgelege
Die Eiablage erfolgt gelegentlich in Bambusröhren oder anderen schwer zugänglichen Plätzen im Terrarium. In diesem Fall können die Eier problemlos im Terrarium belassen werden, sollten aber unbedingt von den Elterntieren abgeschirmt werden, so dass sie ihnen nach dem Schlupf nicht gleich als willkommene Speise zum Opfer fallen.
Gelingt es die Eier aus dem Terrarium zu bergen, so können sie in einen Brutapperat gezeitigt werden. Nach etwa 50 Tagen, bei 28 C schlüpfen ca 4cm große Geckobabies. Ihre Zeichnung unterscheidet sich deutlich von der ihrer Elterntiere. Erst im Laufe der Monate wechselt das Farbmuster der Jungtiere in eine grüne Grundfarbe mit mehr oder weniger roten Punkten.
Die Babies werden zeitnah in Aufzuchtterrarien umgesetzt:
Links im Foto: zwei Aufzuchtbehälter aus Plastikdosen (etwa 20 x 20 cm) zur Unterkunft für die ersten Wochen. Danach werden die Tiere von mir in ein Glasterrarium (rechts im Foto) mit den etwas größeren Maßen von 30 x 40 cm überführt, wo sie dann für die ersten zwei bis drei Monate verbleiben.