Dornwaldgecko (Phelsuma standingi)

Foto von Fabian Hanne


Systematik:

Stamm: Chordata (Chordatiere)

Klasse: Reptilia (Reptilien)

Ordnung: Squamata (Schuppenkriechtiere)

Familie: Geckonidae (Geckos)

Gattung: Phelsuma (Taggeckos)

Art: Phelsuma standingi (Standingis Taggecko, Querstreifengecko, Dornwaldgecko)

Foto von Fabian Hanne


Herkunft: Südwest Madagaskar (dieses Tier stammt aus privater Zucht)

Verbreitung: Querstreifengeckos leben endemisch im Südwesten Madagaskars.

Lebensraum: Ein weiterer Name dieses Geckos lautet Dornwaldgecko, was daran liegt, dass er nicht selten auch in den dornigen Akazienbeständen im südwesten Madagaskars vorzufinden ist. Da Standingi Geckos mitunter nahe der Küstenregion leben, steigt die abendliche Luftfeuchte bis auf etwa 95%. Deshalb sollte täglich (v.a. in den Sommermonaten) abends das Terrarium ordentlich besprüht werden.

Verbreitungsgebiet von Phelsuma standingi. Quelle/Lizens: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Phelsuma_standingi_distribution.png

Aktivitätszeit: tagaktiv

Nahrung: Insekten (Grillen, Heimchen, Heuschrecken, Würmer, Maden ...) und Obstbrei. Wasser trinken sie aus der Schale, sind aber im Gegensatz zu anderen Taggeckos extrem wasserscheu.

Verhalten: Standingi Taggeckos legen viele insteressante Verhaltensweisen an den Tag, was sie neben ihrer wunderschönen Zeichnung außerdem zu besonders attraktiven Terrarientieren macht. 

Leben im 'Familienverband': Adulte Standingi Taggeckos suchen sich einen Partner / eine Partnerin und verbringen ihr restliches Leben zusammen. Stirbt ein Tier der beiden, ist es i.d.R. nicht einfach einen neuen Partner zu finden. (Diese Tatsache konnte ich selbst zum Glück noch nicht überprüfen, wird jedoch in vielen Schriften und Fachartikeln so weitergegeben.)

Nach der Eiablage besuchen die Weibchen noch einige Stunden bis Tage ihr Gelege, um nach dem Rechten zu schauen oder es vor Fressfeinden zu schützen. Steht dann der Schlupf bevor, halten die Muttertiere wiederholt Ausschau nach den Jungtieren. Anders als bei fast allen Geckoarten, jagen und fressen Elterntiere der Querstreifengeckos nicht ihre Jungtiere, sondern beschützen sie sogar anfänglich (kurz nach der Geburt) und dulden ihre Nachkommen bis zu einem Alter von einem Jahr im eigenen Umfeld. 

Jungtiere von Phelsuma standingi - mit gebänderter Zeichnung. Die Querstreifen sorgen dafür, dass Elterntiere ihre Jungtiere als solche erkennen und schrecken sie davor ab, ihren Nachwuchs zu verspeisen.


Männliche Nachkommen sind im Gegensatz zu den weiblichen schon nach etwa 12 Monaten geschlechtsreif, so dass diese auch schon etwas früher vom Vatertier aus dem Umfeld verjagt werden. Hier muss man sehr genau beobachten, dass das Umsetzen in ein neues Terrarium nicht zu spät erfolgt. Außerdem kann es vorkommen, dass herangereifte Männchen ihren Paarungstrieb an noch nicht geschlechtsreifen Weibchen auslassen, was diesen dauerhaften Schaden zufügen kann!

Interessant ist auch das Verhalten der zweieiigen Geschwister: So wie fast alle Taggeckoarten, legen auch Querstreifengeckos immer Doppelgelege. Bei den meist kurz hintereinander (im Abstand von Stunden bis zu zwei/drei Tagen) geschlüpften Jungtiere sind gelegentlich Synchronizitäten zu beobachen, die durch scheinbar gemeinsame Aktionen, Aufenthaltsorte oder vergleichbare Vorlieben (Futtertiere) zum Ausdruck kommen. (Diese Beobachtung meinerseits ist allerdings rein subjektiv und wurde meines Wissens auch noch in keiner Literatur beschrieben.)

Schwanzwedeln: zur Beschwichtigung von überlegenen, meist größeren Tieren wedeln die Tiere ihren wunderschönen blaubraun quergestreiften Schwanz.

Fressverhalten: die Tiere neigen schnell zur Verfettung, da sie immer hungrig sind. Das liegt daran, dass das Nahrungsangebot in den trockenen heißen Akazienwäldern nicht gerade üppig ist. Es wird also alles gefressen, was über den Weg läuft, denn es könnte ja die letzte Mahlzeit für wer weiß wiel lange sein. Schon das Fressverhalten der Jungtiere deutet darauf hin, dass diese 'vorhaben' einmal sehr groß (28-30cm) zu werden.

Schwanzabwurf: Bei Gefahr können sie, so wie alle Geckoarten, ihren Schwanz abwerfen und ein Regenerat entwickeln. Nach der Häutung fressen sie ihre eigene Haut, um wichtige Nährstoffe zu sich zu nehmen, denn jede Häutung bedeutet nicht zuletzt auch einen erheblichen Energieaufwand, der somit durch eventuell nicht gerade vorhandene Nahrung ausgeglichen werden kann. Außerdem wird durch das Fressen der Häutungsreste kein feindliches Tier (vor allem Schlangen) angelockt.